RUHR-PO-LEN. Kennst du nicht, dieses Wort?
Ruhrpolen ist die offizielle Bezeichnung für Menschen, welche ab dem 19. Jhd. aus Polen in das Ruhrgebiet migrierten. Unsere Vorfahren kamen der Arbeit Willen, übrigens der Hauptgrund für Migration auch heute noch, aus Oberschlesien in unsere Kohle- und Stahlregion. Hier gab es Arbeit und damit die Perspektive auf ein besseres Leben.
Mitte des 19. Jhd. kamen die hochqualifizierten Mineure aus Belgien und Frankreich. Daher auch die Ruhrpott-Bezeichnung „Pütt“ für unsere Bergwerke, vom französischen „puit“ (Schacht, Brunnen). Es kamen Menschen aus Russland, es kamen die Gastarbeiter aus (damals noch) Jugoslawien, aus Portugal, aus Griechenland und der Türkei. Sie alle haben die Region geprägt, ebenso verfuhr die Region mit ihnen. Prägung kulturell, atmosphärisch und auch sprachlich. Der Dativ oder Genitiv z. B. ist bei uns nicht so gern gesehen! Kurz und ergebnisorientiert ist die Mundart hier. Entstanden in den dunklen und gefährlichen Schächten, „unter Tage“, wie der Bergmann sagt.
Das Ruhrgebiet, unsere Heimat, war und ist Vielfalt pur! Und was wir von Vielfalt Spricht heute machen, im Gegensatz zum wilden Westen früher hier bei uns ist, die Stärken dieser unserer pluralistischen Gesellschaft zu fördern. Nicht zu ghettoisieren, vielmehr den Protagonisten aus aller Herren-, Damen- und Menschenländer bei Ihren Arbeitgebern, in Ihren Teams, eine Heimat zu schaffen, um sich und ihre Performance entfalten zu können. Anleitung geben zur Gewinnung der Erkenntnis, dass Migration und der draus resultierende Pluralismus der Gesellschaft gut, richtig und notwendig ist. Will heißen: Die Vielfalt der Protagonisten exponiert die Anzahl der Möglichkeiten!
Und du? Bist du auch ruhrpolnisch?